Ein paar Sätze vorab

 

Mein Roman "Die Kolonistin" erscheint anlässlich der 275-Jahrfeier von Kurtschlag. Die Gründung des Dorfes im Jahr 1749 geht auf König Friedrich II. zurück. Niedergelassen haben sich hier anfänglich zehn Kolonisten aus der Pfalz, die namentlich bekannt sind. Auch einige weitere Fakten über die Entstehung Kurtschlags sind bekannt, so die Tatsache, dass die Kolonisten zunächst einige schwierige Monate im Oderbruch zubrachten und anschließend über Storkow (Amt Badingen) dorthin kamen, wo heute Kurtschlag liegt. Dort hatte es zuvor eine Pottaschesiederei gegeben, dann ein Vorwerk (einen zu Zehdenick gehörenden Gutshof), und aus dem entwickelte sich nun Kurtschlag.

 

Das sind einige Fakten, gewissermaßen das Gerüst des damaligen Geschehens. Abgesehen davon, dass viele weitere Fakten nicht bekannt sind, fehlt vor allem etwas, wenn wir uns ein Bild von der damaligen Situation machen wollen: das Leben der Menschen. Ihr Alltag mit den vielen Details, die auch unser Leben ausmachen, nur eben 275 Jahre früher. Hier setzt der Roman an: eine erfundene Handlung mit erfundenen Personen vor einem realen Hintergrund. Ab dem 28. Juni wird jeden Tag ein Kapitel meines Romans "Die Kolonistin" auf kurtschlag.de erscheinen. Insgesamt umfasst er 37 Kapitel. Eine Menge Lesestoff also.

 

Was die naheliegende Frage aufwirft, warum ein solch umfangreiches Werk auf einer Webseite erscheint. "Die Kolonistin" ist mein dritter historischer Roman. Die beiden ersten habe ich vor Jahren bei Droemer/Knaur und Lübbe veröffentlicht. Anschließend habe ich "Die Kolonistin" geschrieben, aus persönlichen Gründen jedoch keinen Verlag mehr dafür gesucht. Jahrelang schmorte er auf der Festplatte meines Computers, während ich mich dem Schreiben von Sachbüchern zugewandt habe. Fünf sind in der Reihe "Die Buschdorf-Bücher" bisher erschienen, ein sechstes ist in Arbeit. Das Jubiläum von Kurtschlag scheint mir ein guter Anlass zu sein, meinen "Kurtschlag-Roman" aus der Versenkung zu holen. Er soll zeigen, wie unser Dorf vor 275 Jahren entstand und wie man damals hier lebte. Ob dieses Porträt gelungen ist, müsst Ihr entscheiden. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Freude beim Lesen!

 

Manfred Lentz