Was vom Flugplatz Groß Dölln übrig blieb. Eine filmische Dokumentation.

von Marco Just und Matthias Blessin

Knapp 30 Jahre nach Abzug der Sowjetarmee aus dem Gebiet der einstigen DDR und somit auch vom Flugplatz Groß Dölln kam bei uns der Gedanke auf, eine Videodokumentation über diesen einst so bedeutenden, gut im Wald versteckten Flugplatz zu erstellen. Eine Hürde bei der Umsetzung schien zunächst die Komplexizität des Unterfangens bei nur wenig Informationen, die uns zur Verfügung standen. Zudem hatte sich das Gelände inzwischen stark verändert, und vieles von dem, was man hier einst vorfand, war längst verschwunden.

 

Es sollte sich somit als schwierig erweisen, ein halbwegs realistisches Bild der früheren Militäranlage zu zeichnen, schließlich fehlte bereits ein Großteil der Baulichkeiten oder war nur noch in Fragmenten vorhanden, die jedoch keinerlei Vorstellung von dem zu vermitteln vermochten, was hier einmal gestanden hat. Das wird beispielsweise beim Anschauen älterer Fotos, die im Film Verwendung fanden, deutlich. Vor allem aber fehlen die "Hauptakteure": die Flugzeuge. Vielleicht lassen die abgelegenen Hangars noch ein wenig von der früheren Atmosphäre erahnen. Doch auch sie sind nur noch unvollständig vorhanden, die tonnenschweren Tore fehlen bereits.

 

Wenn man heute das Flugplatzgelände betritt, findet man vor allem Wald und Solarfelder vor. Der östliche Teil des Platzes wird vom Driving Center Groß Dölln für Fahrsicherheitstrainings genutzt, und eine der drei Betonpisten, die von der Firma Siemens betrieben wird, dient als Teststrecke für Elektro-LKWs. Doch der Flugplatz umfasste einst sehr viel mehr. Von allen sowjetischen Flugplätzen auf dem Gebiet der früheren DDR war er nicht nur der größte, sondern auch der modernste. Wir machten uns also daran, nahezu das gesamte Areal, das immerhin 15 qkm umfasst, Stück für Stück zu erkunden und alles, was wir an Resten baulicher Anlagen fanden (vieles davon unterirdisch) zu dokumentieren. Die genaue Einordnung war nicht immer möglich, vieles blieb im Bereich der Spekulation. Dennoch erschloss sich uns ein interessantes Betätigungsfeld. Es bedurfte etlicher Besuche vor Ort, um die einzelnen gezeigten Orte nicht nur zu finden, sondern auch einigermaßen passend in Szene zu setzen, wobei es für manche Erkundung von Vorteil war, dass wir sie zu zweit (teilweise sogar zu dritt) unternommen haben. Um das Bild abzurunden, sind wir über das eigentliche Flugplatzgelände hinaus auch auf die ehemaligen Außenanlagen eingegangen, die für einen reibungslosen Flugbetrieb unabdingbar waren, wenngleich dort weitaus weniger Spuren zu finden waren.

 

Wir wünschen uns, unseren Zuschauern mit diesem Beitrag einen interessanten Einblick in die Geschichte des einst größten sowjetischen Militärflugplatzes außerhalb der ehemaligen UdSSR geben zu können, indem wir das, was nach drei Jahrzehnten noch zu finden ist, in einer umfangreichen Dokumentation zusammengefasst haben.

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